Der Kreis Groß-Gerau beteiligt sich als eine der ersten Gebietskörperschaften in Hessen am System „Mobile Retter“. Die App soll Rettungsdienste unterstützen.
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Speziell geschulte Ersthelfer, die Mobilen Retter, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones kontinuierlich geortet und nach Wahl des Notrufs 112 durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst durch die Mobile-Retter-App informiert. Mobile Retter können allein durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und schon in der Zeit bis zu dessen Eintreffen qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend sind. Kostenintensive Pflegefälle werden reduziert und die Überlebenschancen gesteigert.
Technisch läuft es so ab, dass die Rettungsleitstelle des Kreises einen Herz-Kreislauf-Stillstand an den bundesweiten Alarmierungsserver weiterleitet. Das mit Google-Maps verknüpfte System erkennt, welche Retter am schnellsten vor Ort sein können, und benachrichtigt sie per App. Der Retter muss den Auftrag annehmen und sich dann zum Notfall begeben. Lehnt er ab, wird der nächste alarmiert.
100 Personen aus den Reihen von Feuerwehr, Kreisverwaltung und Hilfsvereinen haben sich laut Kreisbrandinspektor Friedrich Schmidt bereits registriert. Diese seien auch schon geschult worden. Geeignet sind Personen, die einen medizinischen Hintergrund haben oder über Einsatzerfahrung verfügten – etwa Krankenschwestern, Feuerwehrkräfte oder Pfleger. Ohne die ehrenamtliche Beteiligung durch Vereine wie Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund oder DLRG ist das Projekt allerdings nicht umsetzbar.